Von der Schulscheune zum Gerätehaus
Viele Wehren haben ein modernes Haus,
bei uns sieht das gänzlich anders aus.
Doch wir sind stolz und wollen nicht klagen,
unser Haus kündet von vergangenen Tagen.
Denn es hat Tradition und Geschichte,
von der ich nun gerne mal berichte.
Als Schulscheune hat es den Anfang genommen,
die hatte der Dorflehrer bekommen.
Denn er musste seine Familie versorgen
und beackerte nach Schulschluss ein paar Morgen.
Irgendwann lebte er alleine vom Lehren,
musste nicht mehr zusätzlich vorkehren.
Er brauchte nun nicht mehr seine Scheune
und erfüllte der Feuerwehrmänner Träume.
Durch harte Arbeit und mit viel Schweiß
entstand ein Geräteraum zum kleinen Preis.
Allerdings – und das wurde nur schwer verdaut –
Wurden im Obergeschoss Wohnungen gebaut.
Darin wurden im Krieg – wer hätte es gedacht –
sogar französische Gefangene untergebracht.
Danach wurde es nochmal herausgeputzt
und weiterhin als Wohnereich genutzt.
Einen Ausbildungsraum konnte es deshalb nicht geben,
man musste mit einem Zimmer im Rathaus leben.
Doch nacheinander wurden die Wohnungen frei
und es begann wieder die Plackerei.
Pünktlich zum 75-jährigen Feste
empfing man im eigenen Haus die Gäste.
Und mit den festlich erwirtschafteten Gewinnen
konnte man es auf Vordermann bringen.
Elektrik, Wasserrohre, Böden und Decken
für das Ergebnis musste sich keiner verstecken.
Im Haus wurde ständig repariert
und für Feuerwehrzwecke optimiert.
So wurde für das neue LF8
sogar der Hallenboden abgeflacht.
Nach der Tieferlegung – man war sichtlich stolz –
wichen auch die alten Tore aus Holz.
Die neuen Hallentore strahlen seither in Rot
und zeigen die Heimat der Helfer bei Not.
Die Veränderungen der Hausfront sind deutlich zu sehen,
doch auch auf der Rückseite ist einiges geschehen.
Nach langer Planung wurde dort ein Anbau gemacht,
hier sind jetzt die Umkleiden untergebracht.
Letztes Jahr bekam das Haus noch ein neues Gesicht
und an dieser Stelle endet jetzt mein Gedicht.
Yvonne Günther und Sandra Wagner (2017)